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Mit dem 828 Meter hohen Burj Khalifa wurde im Januar 2010 das höchste Gebäude der Welt eröffnet. Unsere Tochtergesellschaft Turner hat als Construction-Manager wesentlich zum Gelingen des Mega-Projekts in dem arabischen Emirat beigetragen. Hier wurde beispielsweise ein Verfahren entwickelt, um Beton zirka 585 Meter senkrecht in die Höhe zu pumpen, ohne dass er auf seinem langen Weg nach oben erstarrt. Höher ging es nicht, deshalb entstanden die obersten Stockwerke aus Stahlbeton-Fertigelementen. Ein zukunftsweisendes Evakuierungssystem gewährleistet die Räumung des riesigen Turms im Notfall. Die Fassadenbauer stellten einen Weltrekord auf: Niemals vorher wurde eine höhere Fassade aus Aluminium und Glas installiert. Insgesamt verbauten die Arbeiter in 22 Mio. Arbeitsstunden unter anderem 330.000 Kubikmeter Beton und 142.000 Quadratmeter Glas.
Aus dem früheren FuE-Schwerpunkt "virtuelles Bauen" entstand 2007 unsere Gesellschaft HOCHTIEF ViCon. Sie hat sich erfolgreich auf dem Wachstumsmarkt für Virtual Design and Construction (ViCon), auch Building Information Modeling (BIM), etabliert. Die verschiedenen Unternehmensbereiche von HOCHTIEF setzen inzwischen die modernen Geschäftsprozesse unter Anwendung von 3D-Modellen bei zahlreichen Projekten ein. Sie bilden im Konzern immer häufiger die Basis nachhaltiger und effektiver Leistungen im gesamten Gebäude-Lebenszyklus. Die australische Beteiligungsgesellschaft Leighton hat ein „BIM-Center“ eingerichtet, das sich kontinuierlich um die Weiterentwicklung der Methode kümmert und so gewährleistet, das Leighton weiterhin zu den Vorreitern dieser wichtigen Technik zählt. Das BIM-Center profitiert dabei auch vom Know-how der amerikanischen Tochtergesellschaft Turner, die bereits 43 Milliarden US-Dollar an BIM-Projekterfahrung aufweisen kann. Seit 2002 hat Turner 683 Projekte mit BIM realisiert. Turner beschäftigt mehr als 250 BIM-Fachleute und bildet seine Mitarbeiter in einer internen Akademie systematisch auf diesem Gebiet aus. Auch in der Division HOCHTIEF Europe wird immer mehr Personal geschult, sodass wir weiterhin gut für den effektiven BIM-Einsatz aufgestellt sind.
Die Technik des 3-D-Drucks eröffnet auch für die Bauindustrie neue Möglichkeiten. So lassen sich aus digitalen CAD-Designs stabile 3-D-Modelle ausdrucken, die für Präsentationen mit Projektbeteiligten verwendet werden können. 3-D-Modelle bieten in der Kommunikation mit Stakeholdern deutlichen Mehrwert – Bauoptionen und -herausforderungen lassen sich in der Planungsphase anschaulich aufzeigen, ohne dass beim Kunden dezidiertes CAD-Know-how erforderlich ist. So setzte Thiess beispielsweise ein 3-D-Modell für den Bau des Fußgängertunnels "Wynyard Walk" in Sydney ein.
Unsere Beteiligungsgesellschaft Thiess entwickelte ein neues, portables System für die Umweltüberwachung. Das „Portable Automated Logger System“ (PALS) spart im Vergleich zu herkömmlichen, festinstallierten Lösungen bis zu 40.000 Australische Dollar ein und stellt ein breiteres Spektrum an erfassten Umgebungsdaten zur Verfügung. Das System wurde als Reaktion auf die Defizite bei der Überwachung während der Flut im Bundesstaat Victoria entwickelt und bereits erfolgreich bei drei anderen Überschwemmungen eingesetzt. Mit PALS, das innerhalb von dreißig Minuten installiert werden kann, erübrigt sich das manuelle Ablesen des Wasserstandes. Zudem ist das neue System mit einer Kamera ausgestattet und mit anderen Monitoring-Systemen kombinierbar. Über PALS werden die Regierungsstellen und die Rettungsstationen frühzeitig informiert, wenn eine Evakuierung notwendig ist. Die Daten können auch an mobile Endgeräte gesendet werden. Die Regierung von Victoria hat bereits 20 Systeme bestellt.
Bei der Geländeprüfung in Minen- und Infrastrukturprojekten geht unsere australische Beteiligungsgesellschaft Thiess einen neuen Weg. Das Unternehmen entwickelte eine innovative Lösung aus zwei Komponenten: Einem ferngesteuertem Modellflugzeug sowie einem maßgeschneiderten Softwareprogramm. Statt der oftmals gefährlichen und zeitaufwändigen Begehungen durch Prüfungsmitarbeiter übernimmt das Flugzeug in einer programmierten Flugroute die Erfassung der Daten. Die aufgezeichneten Fotos werden – zusammen mit GPS-Daten – im Computer zu volumetrischen Daten kombiniert. Während Prüfungsmitarbeiter oft mehrere Wochen für die Erfassung benötigen, stehen die Daten des Flugzeugs innerhalb weniger Tage vollständig zur Verfügung. Neben der großen Zeitersparnis werden Sicherheitsrisiken vermieden und die Datenqualität und -quantität verbessert. Aufgrund der überzeugenden Vorteile dieser Methode gehen wir davon aus, dass sie zum Standard für Anwendungsfällen dieser Art wird.
HOCHTIEF verfügt seit Mitte der 1990er-Jahre über umfangreiche Kompetenzen in den Bereichen der Planung und Umsetzung des Rückbaus von Kernkraftwerken. Eigenentwickelte Rückbaukonzepte sowie Planungstools und Umsetzungstechnologien wie zum Beispiel der HOCHTIEF-Schwerlast-Hinterschnittvergussanker, mit dem sehr große Abbruchteile transportiert werden können, oder das Oberflächenbearbeitungssystem DECON, das kontaminierte Flächen leistungsstark und wirtschaftlich abfräsen kann, kommen hier zum Einsatz. HOCHTIEF verfügt als einer der wenigen Anbieter über alle relevanten Zertifizierungen für die Planung und Umsetzung des Rückbaus von Kernkraftwerken. Das von 2012 bis 2013 durchgeführte FuE-Projekt „Aufbau eines Geschäftsfelds Rückbau von Kernkraftwerken“ ist erfolgreich abgeschlossen worden. In einem weiteren Innovationsprojekt plant HOCHTIEF jetzt eine Kooperation mit Partnern, um den gesamten Rückbau von der anlagen- und bautechnischen Planung über die Ausführung bis hin zur Endlagerung anbieten zu können. Die noch junge Entwicklung der Stilllegungskonzepte und Rückbautechniken ermöglicht es uns, nach neuen und alternativen Methoden zu suchen und dem Kunden innovative Lösungen anzubieten. HOCHTIEF wird damit seine Marktchancen in diesem Segment weiter verbessern.
HOCHTIEF ViCon ist Partner des EU-Forschungsvorhabens „Insiter“, das im Dezember 2014 gestartet ist. Das Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung intuitiver Techniken zur selbstständigen Anleitung und Eigenüberprüfung für Baustellen- und Fabrikpersonal mithilfe von Building Information Modeling (BIM) und Augmented Reality (AR). Der Einsatzbereich erstreckt sich über den Neubau, die Sanierung und die Instandhaltung von energieeffizienten Gebäuden aus vorgefertigten Komponenten. Ziel ist es dabei, die Lücke zwischen der geplanten und der realisierten Energieeffizienz zu schließen, indem bei der Vorfertigung und der Installation die Qualität verbessert wird und Baufehler vermieden werden. Im Forschungsprojekt sollen dafür sowohl Methoden als auch die notwendige Hardware und Software entwickelt werden. Das Bauwerk und dessen Energie-Performanz sollen über Laserscans, Sensoren und digitale Formulare mit Tablets erfasst werden. Die Visualisierung energieeffizienzrelevanter Kenngrößen sowie Informationen zur Anleitung für Bau und Wartung erfolgen dann im 3-D-Modell und als Überlagerung mit dem Live-Kamerabild. Die Entwicklungsergebnisse sollen anschließend an realen Projekten evaluiert werden, um die Praxistauglichkeit zu testen. HOCHTIEF ViCon ist neben der HOCHTIEF-Schwestergesellschaft Dragados und dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung in einem Konsortium aus 14 Partnern beteiligt. In den kommenden vier Jahren werden sieben Arbeitspakete bearbeitet. ViCon leitet das Arbeitspaket 4 „BIM“. Hier werden das 3-D-Modell und die Infrastruktur entwickelt, die die relevanten Daten für die entwickelte Methodik bereitstellt. Gefördert wird das Projekt innerhalb des EU-Programms „Horizon 2020“. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.insiter-project.eu
Seit 2012 bringt HOCHTIEF seine bautechnische und betriebsorganisatorische Kompetenz in das Forschungsprojekt „Skribt Plus“ („Schutz kritischer Brücken und Tunnel“) ein. Skribt Plus ist ein dreijähriges Verbund-Forschungsvorhaben von zehn deutschen Partnern aus Behörden, Hochschulen und Privatwirtschaft unter der Führung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt). Übergeordnetes Ziel ist die Erarbeitung und Bewertung von innovativen Maßnahmen zum Schutz von Straßenbrücken und Straßentunneln, um die Verletzbarkeit solcher lebenswichtiger Infrastrukturen und ihrer Nutzer zu verringern. HOCHTIEF hat im Zuge des Forschungsprojekts eine neuartige Explosionsschutzmaßnahme in Form einer Sandwich-Betonvorsatzschale entwickelt und zum Patent angemeldet. Zusätzlich wurde diese Maßnahme hinsichtlich ihrer Brandschutzwirkung optimiert. Die Wirkungsweise konnte in praktischen Spreng- und Brandversuchen belegt werden. Zudem erarbeiteten wir ein Bemessungsverfahren für Tunnelschalen unter Explosionseinwirkung. Das Forschungsprojekt, für das sich HOCHTIEF Engineering als offizieller Projektpartner mit HOCHTIEF PPP Solutions zu einem gemeinsamen Projektteam zusammengeschlossen hat, ist eine hervorragende Möglichkeit, unsere Kompetenzen in Bezug auf die Sicherheit und den Betrieb von Brücken und Tunneln zu erweitern und unsere Marktposition so weiter zu verbessern.
Unterschiedliche geologische Schichten reduzieren beim Tunnelbau durch den Wechsel zwischen Spreng- und Baggervortrieb die Vortriebsleistung erheblich. Gemeinsam mit dem Hersteller Liebherr entwickelte HOCHTIEF daher einen innovativen Baggerlöffel, der die Reißkräfte bei einem Tunnelbagger vergrößert. Der Löffel wurde so angepasst, dass der Abbau des Felsens auch in härterem Gestein mithilfe eines Tunnelbaggers erfolgen kann. Eine Sprengung wird damit vermieden, der aufwendige Wechsel zwischen Spreng- und Baggervortrieb ist nicht mehr notwendig. Eine Beispielberechnung für einen 550-Meter-Tunnel ergab eine Einsparung von zirka 320.000 Euro. Seit Anfang 2015 ist der Tunnelbagger mit dem neuartigen Baggerlöffel auf dem Markt.
Für mehr Betriebseffizienz und Arbeitssicherheit bei der Burton Coal Mine in Queensland, Australien, sorgt unsere australische Beteiligungsgesellschaft Thiess mit Radar-Technik. Das System überwacht rund um die Uhr die Hangbewegung. Sobald eine Bewegung festgestellt wird, können die Teams und das Equipment ohne Zeitverlust aus dem Bereich gebracht werden. Damit ist das Radar-System derzeit eine der wichtigsten Techniken für Sicherheit im Minenbau. Die Messungen werden zudem für die langfristige Planung genutzt, beispielsweise um Neigungswinkel zu berechnen und Absperrungen zu positionieren. Die entwickelte Technologie wurde bereits in anderen Thiess-Minen eingesetzt.